Heute ist der 21. Windmond 26 n.B.

Der Bauer auf dem Balken sitzt
Tiefe Kerben eingeritzt,
In das Holz und in die Seel'
So oft die Suche ging schon fehl.

Doch nicht das Gold und nicht der Stand
wünscht er sich für sein Ackerland,
Nur Freiheit und kein Loch im Bauch,
den Sohn zurück wünscht er sich auch.

Der zog zu Hofe, Diener sein
Sollt' er fürs hübsch' Hochfürstelein.
Doch weder Gold noch Saatesgut
fand sich zu des Vaters Gut.

Das Weib geholt von der Ritter Herrn,
Hoch und dick gereist von fern,
Mochten des Weibes Wohlgestalt
Wähnt man sie in des Adelt Halt.

Der Bauer düster das Haupte senkt
Hat sich die Schlinge umgehängt,
Versucht sie wieder abzustreifen,
Muss nach festem Halt nun greifen
Verliert den Griff am harten Holze
Streift mit dem Blick über die stolze
Festgezimmert Scheunenwand,
Hat nur noch Luft in seiner Hand.

Die Augenblicke werden Stunden
Fest ist er an den Strick gebunden
Gleitet wie durch Honig zäh
Hält jäh an in des Bodens Näh'

Arbons Blut, arbonisch' Leben,
gleitet nun auf freien Wegen,
Lässt Haus und Hof und Vieh zurück
Doch was kümmert uns des Bauern Glück?

~ TCR ~

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