Heute ist der 28. Lenzmond 26 n.B.

129 Die Bedingung der Götter

130 Es begab sich, dass die Menschen sich zum Frieden gelassen hatten.

131 Sie waren des Streites müde und hatten den Wert des Blutes über das große Schlachten zu schätzen gelernt.

132 Der Zorn der Götter hatte ihnen das Dasein im Ruhen genommen:

133 Fels und Strauch, Feuer und Flut mussten sie als Preis für Ihren Frevel am Göttlichen Gleichgewicht hinnehmen.

134 Doch da die Not groß war und die Bürde des Lebens schwer, wurde man in der Strafe, der Götter ahnend gewahr.

135 Man war verzweifelt und fluchte sie um ihre Härte und Unbarmherzigkeit, die sie den Menschen zeigten.

136 Man lästerte ihre Namen und schändete ihr Andenken.

137 Da kam eines Tages ein Mensch von seinem Felde.

138 Er war bei seinen Brüdern und Schwestern für die Härte bekannt, mit der er den Strafen und Bürden der Götter trutzte:

139 Kein Stein im Acker, kein Strauch im Erdreich, kein Feuer über seiner Saat und keine Flut über seinem Boden konnte ihn davon abwenden seinen Acker zu bestellen.

140 Und er erntete reich und hatte des Essens im Übermaße, lebte frei von Angst in der ängstlichsten Zeit, darob man ihn Timor nannte.

141 Eines Abends, da Riason seinen Vater in sein Reich sandte um seine Mutter zu rufen, kehrte der Bauer heim zu seinen Brüdern und Schwestern, die ein großes Fest bereitet hatten.

142 Da sie nun saßen und speisten, fragte ihn ein Mann des Dorfes zwischen Trank und Speis, warum er so reiche Ernte einbrächte.

143 Und der Bauer antwortete ihm:

144 Siehe, ich verbringe nicht die Zeit mein Schicksal zu beklagen, sondern pflüge mein Feld.

145 Ich nutze den Tag zum Einbringen der Saat und nicht um die Götter zu lästern.

146 Wenn ich dann meine Ernte heimgebracht, so esse ich erst nach dem ich den Göttern für ihre Gunst gedankt habe und esse nicht, ehe ich durch Arbeit von Schuld und Schande befreit.

147 Der Gast aber sprach:

148 Warum dankst Du den Göttern, wenn sie nur Hass aus den Böden bringen um das Leben der Menschen zu erschweren?

149 Was haben sie Dir getan, da Du deine Zeit mit Danken verbringst?

150 Da der Bauer wusste, dass sie ihn nicht verstünden, erzählte er ihnen ein Gleichnis:

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