Heute ist der 19. Saatmond 26 n.B.

Geboren aus der Not formierten sich im Kampf wider die Orken einige Bauern, die zwar in Kampfkraft nicht annähernd an die eigentlichen Soldaten heran reichten, jedoch einen großen Vorteil hatten: Die Hunde der Bauern, die Hab und Gut schützten, erwiesen sich als genauso kampfstark wie die tapferen Männer.

Legende

Einst gab es in Orkenstein einen kleinen Verbund von Bauern, der die Felder bestellte. Aufgrund einer recht großen Plage an Karnickeln und später dann auch Katzen war es üblich, dass jeder Bauer mindestens einen Hund hatte. So kamen auf die knapp 20 Bauern des Verbundes insgesamt 30 Hunde. Die Hunde waren fit durch die Jagd und wohlgenährt.
Es kam, wie es kommen musste: Die Orks griffen an. Die Bauern zogen sich sofort ins Haus zurück und schlossen mit dem Leben ab, als sie draußen einzelne Hunde hörten, die todesmutig die Orken angriffen. Als nun ein Orken einem der Hunde seine Axt quer durch den Rücken schlug, jaulte dieser erbärmlich auf. Dieses Jaulen und dieses Bild brannten sich so tief in die Seele des Bauern ein, zu dem der Hund gehörte, dass er wutentbrannt und ohne Rücksicht hinaus lief. Auch die anderen Bauern ergriffen ihre schartigen Harken, rissen die übrigen Zwinger auf und begannen, die überraschten Orks mit ihren Gerätschaften wie ihren Acker zu bearbeiten und ihre Hunde auf sie zu hetzen. Statt Erde wurden Knochen gespalten, statt Hase gab es zähes, orkisches Fleisch.
Am Ende dieses Tages, so erzählt man sich, wurde ein ganzes orkisches Banner aufgerieben, während das Blut nicht eines Orkensteiner Mannes vergossen wurde. Jedoch kamen an die 10 vierbeinige Orkensteiner Brüder ums Leben.
Seit diesem Ereignis suchte man Hunde, die wie die Orkensteiner waren: wild, frei und von dem unbändigen Willen getrieben, Hab und Gut zu verteidigen. Nichts lag daher näher, als auf die Wyldhunde der Berge zurück zu greifen und diese abzurichten. Wieder aus dem Mangel heraus nahm man diese Hunde und gab sie einzelnen Soldaten, so dass zwischen beiden ein inniges Verhältnis entstand. Diese Soldaten mit ihren Hunden bildeten alsbald die „Wyldhunde“. Herr und Hund wurden eine Einheit. Der Hund war dem Soldaten nicht nur ein Freund, sondern auch genauso gefährlich wie die Waffe an der Seite des Soldaten.
Als der Krieg nicht nur immer mehr Männer, sondern auch Tiere forderte, musste man sich entscheiden – genügend Nahrung stand nur entweder für den Menschen oder für das Tier zur Verfügung, aber nicht für beide. So wurden immer mehr verstorbene Hunde nicht ersetzt, so dass sie irgendwann nur noch als Geschichten in den Köpfen ihrer Herren existierten.
Auch sonst wandelte sich die Einheit der Wyldhunde immer stärker. Schild und Axt wurden Mittel zum Zweck, und als es immer weniger fähige Kämpfer gab, wurde die Mannstärke durch die Aufnahme von Strafgefangenen aufgestockt. Aufgrund der Durchmischung von Soldaten und Straftätern wurde der Ton immer rauer und die Organisation der Truppe immer chaotischer. Es gab keine Schildreihen mehr, geschweige denn Ordnung im Kampf. Die Wyldhunde „verorkten“. An manchen Traditionen dieser Einheit wird aber bis heute festgehalten. So werden zum Beispiel nur Waisen aufgenommen oder solche, die mindestens ein nahes Familienmitglied durch die Orks verloren haben. Auch wird bei den Neuzugängen kein Unterschied zwischen Frau und Mann gemacht.
Die Einheit wird zumeist gemeinsam mit den Blutlecker an vorderster Front eingesetzt. Die Wyldhunde sind die Ersten, die ins Feindesland geschickt werden, und sie sind die letzten, die von dort wieder fortgehen. Disziplin zeigen sie nur gegenüber denjenigen, die es in ihren Augen auch wert sind; ihren Brüdern im Kampfe sind sie jedoch verpflichtet wie keinem anderen. Das liegt auch daran, dass sie strenge Richtlinien aufgebaut haben:

  • Wird ein Wyldhund gefangen genommen, und der Wille in seinen Augen ist gebrochen, sollst du ihn töten, um ihn zu erlösen.
  • Auge um Auge, Zahn um Zahn.
  • Ãœberlebst du eine Schlacht, bist du ein Veteran.
  • Ãœberlebst du zwei Schlachten, bist du ein Wyldhund.
  • Ãœberlebst du drei Schlachten ohne Wunde, bist du ein Feigling und hast dich verkrochen.

Einig sind sich die Wyldhunde nur in einer Sache: Sie wollen von den Orks genau das, was sie verloren haben, wieder raus schneiden und am besten mit allen gegebenen Mitteln – als Rache für das, was die Orks getan haben.
Die Sollstärke des Banners beträgt 50 Mann in leichter Rüstung, ausgerüstet mit Axt, Schild, Rucksack und Mantel, um lange Wanderungen zurücklegen zu können. Dennoch ist dieses Banner schon lange nur in halber Stärke vorhanden.
Man sollte das Misstrauen der Wyldhunde gegenüber allem und jedem nicht verurteilen, denn sie stehen beim Kampf gegen die Orken in der ersten Reihe: vor ihnen nur der Feind und hinter ihnen die Orkensteiner Armbrustschützen. Bedingt durch die herben Verluste und das Begreifen der eigenen Einheit als Familie, manifestiert sich bei den Wyldhunden jedoch langsam, aber sicher der Gedanke, dass sie sich neu organisieren müssen, und die ersten Schritte, die sie in diese Richtung selbst angehen, ist eine bessere Ausbildung. Kampftraining, Disziplin und bedingungsloser Gehorsam nehmen langsam immer mehr zu, so dass die Wyldhunde diesen Namen bald wieder zurecht tragen werden: Zwar führen sie selbst keine Hunde mehr, aber für ihren Herren erfüllen sie jeden Auftrag, auch wenn er ihren eigenen Tod bedeuten sollte.

Die Wyldhunde haben für Neuzugänge ein Einstiegsritual, das im Grunde nichts Besonderes ist: Der Neue wird gedemütigt und mit Abfällen und Dreck beworfen, bis er wimmert und weint. Dabei wird er immer wieder angebrüllt und angestachelt, bis schließlich sein Kampfgeist erwacht. Dies dient als Prüfung seines Willens, als blutige Axt in den feindlichen Reihen zu schlagen.
Des Weiteren gehört es zur „Grundausbildung“, eine Folter durchzustehen, ohne das geheime Losungswort zu verraten. Dem Neuling wird dabei kaum körperlicher Schaden zugefügt, nur sein Wille wird immer mehr und mehr auf die Probe gestellt. Das Ziel ist hier nicht, ihn zu brechen, sondern ihm seine eigenen Grenzen aufzuzeigen, innerhalb derer sein Hass, seine Wut und totes Orkfleisch gezielt gegen den Feind eingesetzt werden können. Neue Soldaten werden so gut als möglich trainiert und dann in den ersten Kampf geschickt. Erst dann erhalten sie das Abzeichen der Wyldhunde, das sie dann an ihren Baretten und an ihren Helmen anbringen dürfen. Vorher sind sie nur Dreck und Orkenfutter.

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