Heute ist der 21. Windmond 26 n.B.

Als es darum geht, von seiner Heimat zu berichten, zieht der orkensteiner Soldat den Yddländer plötzlich bei Seite und spricht etwas leiser. Nicht so leise, dass die anderen es überhören können und auch nicht als Warnung gemeint.

"Du willst nach Orkenstein kommen? Ich glaub, ich erzähl dir mal, was in Orkenstein so vor sich geht. Wir brauchen wirklich alles, jeden Mann und jede Frau. Wir nehmen was wir kriegen können. Aber ich verrate dir mal eins. Die, die für Orkenstein streiten, haben nichts mehr, als Orkenstein selbst. Die, die an der Grenze sind, haben nichts weiter als Yddland und Rache für das, was uns genommen wurde. Die Orks, die angreifen, nehmen keine Gefangenen. Sie schlagen Köpfe ein. Sie überrennen, sie schlachten und morden. Und wenn sie foltern, dann aus Spaß. Und eins kann ich dir versprechen; die Werkzeuge sind grob und du wünscht dir, draufzugehen, wenn sie ihre Messer unter deine Nägel drücken. Du wünscht dir ein Gift. Nicht für die, sondern für dich. Und wenn die dich laufen lassen, dann nur um dich zu jagen. Die Fallen von denen sind voll mit Kot, dass sich die Wunden entzünden. Aber ..."

Er wendet sich kurz ab, ehe er einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche nimmt. "… der Krieg ist dreckig. Dreckiger als der letzte Kampf, den du hattest. Und du wirst ein Teil davon. Du baust selbst Fallen auf, um zu leben. Du willst Rache haben und irgendwann hast du nichts mehr außer Orkenstein. Wenn du Krieg erleben willst, der nicht von Rittersleut und von Ehre gewonnen werden kann, komm nach Orkenstein und hilf. Es ist kein Krieg, den man in einer Schlacht entscheidet. Es ist ein Wogen der Kräfte. Dreckig. Schmutzig. Widerlich."

Und nun muss der orkensteiner Soldat doch schmunzeln und verschweigt den gedachten Satz: 'Und deswegen sind Orkensteiner auch so mürrisch und zornig ... Aber töten können sie.'

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